Защитники животных протестуют против массового убийства бродячих собак в России перед проведением чемпионата мира по футболу, передает немецкое издание Frankfurter Rundschau.
«План ужасает, — пишет автор статьи Штефан Шолль. — 4500 бродячих собак должны быть отловлены в 2018 году в Екатеринбурге, 4050 из них должны умереть».
«Согласно плану собак 10 дней держат на карантине, 10% здоровых и не злых собак отбирают, оставшихся 90% усыпляют, — рассказала изданию Анна Вайман, руководительница фонда защиты животных «Зоозащита». — 10% собак стерилизуют и прививают от бешенства, они получают еще 20 дней отсрочки. Если их за это время никто не возьмет, их тоже убивают».
«В России идет война против собак. Именно перед чемпионатом мира по футболу, который начнется в июне, все чаще появляются сообщения о кампании уничтожения четвероногих», — отмечается в статье.
«Одиннадцать городов России будут утоплены в крови бездомных животных, — говорится в группе BloodyFifa2018 на Facebook. — Так поступали нацисты с людьми во время Второй мировой войны». Уже около 1,6 млн людей подписали петицию на сайте change.org, передает издание.
В целом убийство собак осуждается в России: в Санкт-Петербурге, Калининграде, Нижнем Новгороде и Ростове-на-Дону собак отлавливают, стерилизуют, прививают и отпускают. Однако в действительности массовое убийство практикуется, кажется, чаще, чем дорогостоящее медицинское обслуживание бездомных животных.
По словам руководителя Союза жителей Астраханской области Олега Шеина, в прошлом году Астрахань выделила 280 тыс. евро на стерилизацию бродячих собак. Однако, как сообщают власти, на эти деньги было стерилизовано только 3% животных, остальные были убиты. При этом Астрахань совсем не относится к городам, в которых будет проводиться ЧМ, отмечается в статье.
Между тем министерство спорта поручило городам-участникам ЧМ обращаться с бродячими животными максимально гуманно. Для этого специально должны быть сооружены новые приюты — «задача, на которой снова можно заработать много денег», отмечает автор в заключение.
Das Plansoll ist grausam: 4500 streunende Hunde sollen in Jekaterinenburg 2018 eingefangen werden, 4050 von ihnen sterben. „Laut Plan werden die Hunde zehn Tage in Quarantäne gehalten, zehn Prozent gesunder und gutmütiger Tiere ausgesondert, die übrigen 90 Prozent eingeschläfert“, berichtet Anna Waiman, Leiterin der Tierschutzstiftung „Soosaschtschita“, der FR.
„Die zehn Prozent werden sterilisiert und gegen Tollwut geimpft, bekommen noch 20 Tage Gnadenfrist, wenn sie danach niemand aufgenommen hat, tötet man sie auch.“ Waiman und ihre Freiwilligen suchen nicht nur für diese 10 Prozent neue Herrchen oder Frauchen und Unterkünfte, sondern auch für andere gesunde und friedliche Streuner. „Ohne uns wäre das ein Fließband des Todes.“ Die Stadtverwaltung reagiert ungerührt: „Unsere Priorität ist die Sicherheit und Gesundheit der Bürger“, sagte der Jekaterinburger Rathaussprecher Anatoli Karmanow der BBC: „Weil auch sterilisierte Hunde keine Streichelhündchen werden.“
In Russland herrscht Hundekrieg. Ausgerechnet vor der Fußball-WM, die im Juni startet, häufen sich Meldungen über einen Vernichtungsfeldzug gegen streunende Vierbeiner. „Fußball wird gegen Hunde geschützt“, titelt die Zeitung „Kommersant“. „Elf russische Städte werden mit dem Blut herrenloser Tiere überschwemmt“, schimpft die Facebook-Gruppe BloodyFifa2018. „So sind die Nazis im II. Weltkrieg mit Menschen umgegangen.“ Schon haben über 1,6 Millionen Menschen eine Petition auf change.org unterschrieben.
Eigentlich ist Hundemord auch in Russland inzwischen verpönt. In Sankt Petersburg, in Kaliningrad, Nischni Nowgorod oder Rostow am Don behandeln die Kommunalverwaltungen streunende Hunde nach dem FSIF-Prinzip: „Fangen, sterilisieren, impfen, freilassen“. Aber nach Angaben der Zeitschrift „Sobesednik“ entdeckten im Herbst Tierschützer auf dem Gelände des Rostower „Zentrums für herrenlose Tiere“ tausende Hunde- und Katzenkadaver. Mitarbeiter behaupten, die Videos mit den in Kühlhallen gelagerten Tierkörpern seinen gefälscht.
Massentötung wird häufig praktiziert
Aber tatsächlich scheint Massentötung viel häufiger praktiziert zu werden, als die viel kostspieligere medizinische Versorgung der herrenlosen Hunde. Der Duma-Abgeordnete Wladimir Burmatow klagt, Töten sei einfach einträglicher als Versorgen. Und die Moskauer Tierschützerin Jekaterina Dmitrijewa, eine der „BloodyFifa“-Initiatorinnen, erzählt, Hundefänger kurvten mit Kühlwagen voller toter Hunde von einer Kommunalverwaltung zur nächsten, um mehrfach Kopfgeld zu kassieren. Der Astrachaner Stadtrat Oleg Schejn aber sagt, die Stadt habe vergangenes Jahr umgerechnet gut 280 000 Euro für die FSIF-Versorgung von 6000 streunenden Hunden ausgegeben. Aber laut Behörden seien für dieses Geld nur drei Prozent der Tiere sterilisiert, die übrigen aber vernichtet worden.
Dabei gehört Astrachan gar nicht zu den WM-Spielorten. Und Tierschützerin Weiman aus Jekaterinburg sagt, in den ebenfalls WM-freien Kleinstädten der Region würden die Hunde aus Kostengründen erst gar nicht eingefangen, sondern mit Giftpfeilen abgeschossen, die qualvolle Erstickungskrämpfe hervorriefen. „Die Fußball-WM bietet uns vor allem den Anlass“, sagt ihre Moskauer Kollegin Dmitrijewa, „auf die haarsträubende staatliche Politik gegenüber den herrenlosen Haustieren aufmerksam zu machen: Fangen und töten.“
Das Sportministerium hat die Austragungsstädte inzwischen angewiesen, gegenüber den Streunern möglichst human vorzugehen. Dazu sollen eigens neue Tierheime eingerichtet werden, ein Auftrag, bei dem sich auch wieder viel Geld verdienen lässt.
Russlands Vizepremier Witali Mutko, nicht erst seit dem Dopingskandal von Sotschi als Schlitzohr bekannt, hat schon vorgezählt, in den WM-Städten seien insgesamt zwei Millionen Streuner zu versorgen. Das wären allerdings drei bis viermal soviel herrenlose Hunde, wie nach Schätzung von Experten in ganz Russland unterwegs sind.
Stop animal cruelty forever
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